Pflegenotfall!
In akuter Gefahr: die Branche höchst selbst!
Ob in Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen, ambulanten
Pflegediensten oder anderen Betreuungsprogrammen – überall fehlen Fachkräfte. Rund 2,5 Millionen
Pflegebedürftige gibt es derzeit in Deutschland. Und diese Zahl wird steigen, denn die Menschen wer­
den immer älter und sind damit potenziell länger auf Pflege und Betreuung angewiesen. Dem gegen­
über stehen rund 900.000 Beschäftigte, und die haben zwar jede Menge zu tun, werden aber trotzdem
immer weniger, weil der Nachwuchs fehlt. Und das ist schlecht für all die, die auf Pflege angewiesen
sind und gut für die, die auf der Suche nach einem Beruf mit Zukunft sind.
Aber was steckt eigentlich hinter dem Begriff der Pflege­ und Gesundheitsbranche?
Laut interna­
tionalem Pflegeverband umfassen dazugehörige Berufsbilder: „die eigenverantwortliche Versorgung
und Betreuung, allein oder in Kooperation mit anderen Berufsangehörigen, von Menschen aller
Altersgruppen, von Familien oder Lebensgemeinschaften, sowie von Gruppen und sozialen Gemein­
schaften, ob krank oder gesund, in allen Lebenssituationen. Pflege schließt die Förderung der Gesund­
heit, Verhütung von Krankheiten und die Versorgung und Betreuung kranker, behinderter und ster­
bender Menschen ein. Weitere Schlüsselaufgaben der Pflege sind Wahrnehmung der Interessen und
Bedürfnisse, Förderung einer sicheren Umgebung, Forschung, Mitwirkung in der Gestaltung der
Gesundheitspolitik sowie im Management des Gesundheitswesens und in der Bildung.“
Soviel zur Theorie.
Auf die Praxis bezogen heißt das, es gibt viele verschiedene Einsatzgebiete, die
auf helfende Hände angewiesen sind. Hebammen, Rettungsassistenten, Gesundheits­ und Kranken­
pfleger, Altenpfleger, Heilerziehungspfleger sind nur einige, die dabei aber eine Sache vereint: die
Liebe zum Menschen. Man muss diese Arbeit gern machen, mit Menschen gut umgehen, psychisch
belastbar sein, Feingefühl und Einfühlungsvermögen mitbringen, eben mit dem Herzen dabei sein
und man muss wissen, was wirklich dahinter steckt, und darf die Verantwortung, die man trägt, nicht
unterschätzen.
Aber quer durch alle Pflegeberufe ist man sich auch einig:
„Man bekommt so viel zurück;
Dankbarkeit, das Gefühl, helfen zu können und etwas Gutes zu tun.“ Und das ist gar nicht immer so
leicht, wie es bei Schwester Stefanie im Fernsehen aussieht. Pflegepersonal wird rund um die Uhr ge­
braucht, und ist auch körperlich gefordert. Dafür wird es nie langweilig und jeder Tag ist anders. Das
Schöne an dieser Branche ist zudem, dass es dank der vielen verschiedenen Einsatzgebiete auch viele
verschiede Einstiegsmöglichkeiten gibt. Von Helferberufen über die Berufsausbildung bis zum
Hochschulstudium ist für jeden Schulabschluss der passende Einstieg möglich.
Außerdem:
Zwar sind laut statischen Bundesamt tatsächlich 84 Prozent der in der Pflege beschäftigten
Personen weiblich, aber davon sollten sich die jungen Männer, die Interesse an einem Beruf in diesem
Bereich haben, nicht abschrecken lassen. (mü)
Titelthema
Foto: lightwise/123rf.com
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